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zu Neurofeedback.

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Mit Neurofeedback lernt das Gehirn mentale Erregungszustände (z.B. mentale Entspannung, Aufmerksamkeit) flexibel zu wechseln und bei Bedarf über einen längeren Zeitraum (z.B. konzentrierter Zustand) aufrechtzuerhalten (Training der Selbstregulationsfähigkeit).

Die Grundlage von Neurofeedback ist die Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns (mittels EEG) und deren Rückmeldung („Feedback“) an Sie.

Auf Ihrer Kopfhaut werden Elektroden befestigt mit deren Hilfe die Aktivität der verschiedenen Gehirnwellen gemessen und aufgezeichnet wird. Im Training sehen Sie auf Ihrem Monitor (Patienten-Bildschirm) verschiedene Animationen, die Ihnen positive Veränderungen Ihrer Hirnaktivität sofort sichtbar oder auch hörbar zurückmelden (Feedback). Die Rückmeldung erfolgt über mehrere Sinneskanäle: visuell (über Bild), auditiv (über Töne) oder auch kinästhetisch (über z.B. vibrierenden Polster oder Stofftier).
Durch diese sofortige Erfolgsmeldung lernt das Gehirn, die positiv veränderte Hirnaktivität immer schneller und anhaltender zu erreichen.

 

In unserer Praxis wenden wir je nach Indikation und Symptom unterschiedliche Neurofeedback-Verfahren an:

ILF-Neurofeedback (infra low frequencies), Amplituden- bzw. Frequenzbandtraining (inkl. SMR-Training) oder das SCP-Neurofeedback (slow cortical potentials).

Am Beginn eines Neurofeedback-Trainings steht ein ausführliches Anamnesegespräch, bei welchem neben der bisherigen Krankengeschichte auch alle für die Behandlung wichtigen Symptome abgeklärt und besprochen werden.

Ziel dieser Exploration ist es, gemeinsam entscheiden zu können, ob das Neurofeedback in Ihrem speziellen Fall ein sinnvoller Behandlungsbaustein sein kann.

 

Die Dauer einer Neurofeedback-Behandlung ist individuell verschieden. Üblicherweise bewerten wir nach ca. 6-8 Einheiten gemeinsam den bisherigen Verlauf des Trainings hinsichtlich erster Effekte. Wir entscheiden gemeinsam, ob bzw. in welcher Form und Frequenz die Behandlung weitergeführt wird.

Wenn die erreichten Symptomverbesserungen über einen längeren Zeitraum stabil bleiben, werden die Abstände zwischen den Behandlungseinheiten weiter vergrößert.

Erfahrungsgemäß sind etwa 20-25 Neurofeedback-Einheiten notwendig, um davon nachhaltig profitieren zu können. 

Es gibt bereits eine Reihe von kontrollierten Studien, welche den positiven Effekt von Neurofeedback auf folgende Symptomkomplexe beschreibt:

– Angstzustände, Panikattacken

– Aufmerksamkeitsdefizite (ADS)

– Aufmerksamkeitsdefizit-Impulsivität-Hyperaktivität (Symptomgruppe ADHS)

– Autismus-Spektrum (ASS)

– Depressive Verstimmungen

– Chronische Schmerzen

– Migräne

– Tinnitus

Ziel einer Neurofeedbackbehandlung ist, das Gehirn zu trainieren, seine Regulations-Funktion zu verbessern. Durch mehrmalige Wiederholung des Neurofeedback-Trainings soll sich die Gehirnfunktion dauerhaft umstellen und Symptome der zu behandelnden Störungen können vermindert oder vollständig zum Verschwinden gebracht werden.
Die klinische Praxis zeigt, dass hin und wieder „Auffrischungssitzungen“ notwendig werden können.

 

Häufige Themenbereiche in der nicht-medizinischen Anwendung sind:

– besserer Umgang mit Stress

– Steigerung der Leistungsfähigkeit (Peak Performance Training)

– Steigerung der Entspannungsfähigkeit

– Förderung der emotionalen Stabilität, inneren Ruhe und Gelassenheit

– Erhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit im Alter (Gedächtnis, Konzentration)

– Verbesserung der Schlafqualität 

ILF-NEUROFEEDBACK (INFRALOW-FREQUENCIES)

Diese Variante des Neurofeedbacks wurde von dem amerikanischen Ehepaar Susan und Siegfried Othmer entwickelt und in über 30 Jahren stetig verbessert und weiterentwickelt.

Kennzeichnend für das ILF-Neurofeedback ist, dass sehr niedrige bzw. langsame Frequenzen aufgezeichnet werden (zwischen 10 mHz und 0,0001 mHz).

Beim ILF-Neurofeedback arbeiten wir mit Neuroamp II und Cygnet.

Beim ILF Neurofeedback wird davon ausgegangen, dass die passende Belohnungsfrequenz weder ausschließlich von Diagnosen, noch von EEG-Daten abhängt. Vielmehr ist sie sehr individuell und für jede einzelne Person anhand der Reaktion auf das Training anzupassen. Beim Verändern der Belohnungsfrequenz lassen sich häufig recht schnelle Zustandsänderungen in Abhängigkeit der gewählten Belohnungsfrequenz beobachten. Dies macht sich im Erregungsniveau, im Aufmerksamkeitsgrad und häufig auch in der Stimmungslage bemerkbar.

Beim ILF-Neurofeedback lässt man dem Gehirn die Führung und bietet ihm dadurch die Möglichkeit, sich selbst zu regulieren, ohne aktiv oder bewusst einen Zustand herbeiführen zu wollen.

 

AMPLITUDEN- BZW. FREQUENZBANDTRAINING

Beim Frequenzbandtraining arbeiten wir mit dem Nexus-10 und Biotrace+.

Das Wirkprinzip vom Frequenzband-Training wird anhand der operanten Konditionierung erklärt, also „Lernen durch Belohnung“.

Je nach Diagnostik und Ziel des Trainings werden EEG-Wellenanteile (Frequenzbänder) definiert, die verstärkt werden sollen (z.B. SMR – Sensumotorischer Rhythmus – für einen physisch entspannten und mental aufmerksamen Zustand) oder deren Auftreten nicht als förderlich gilt (z.B. hiBeta bei hektischem Gedankenkreisen).

Es werden also Frequenzbänder und Schwellenwerte festgelegt, bei denen eine „Belohnung“ erfolgt (z.B. die Animation geht weiter) und solche, bei denen der „Entzug der Belohnung“ ausgelöst wird (z.B. die Animation bleibt stehen).

 

Ziel des Frequenzbandtrainings ist es, das gewünschte Verhalten in einem bestimmten Frequenz- und Schwellenbereich kontinuierlich zu verstärken und somit langfristig zu festigen. Das aktive Herbeiführen eines gewünschten Zustandes ist hier kennzeichnend.

 

SCP-NEUROFEEDBACK (SLOW CORTICAL POTENTIALS)

Slow cortical potentials sind die langsamen kortikalen Potentiale im EEG, die sich anhand von Wahrnehmung und Aufmerksamkeit verändern.

Es handelt sich hierbei nicht um EEG-Frequenzen, sondern um die langsamen Verschiebungen des gesamten EEG’s in eine elektrisch „negative“ oder „positive“ Richtung.

Eine Verschiebung in den negativen Bereich geht mit einer Aktivierung, also einer höheren Erregbarkeit der Nervenzellen einher. Eine Verschiebung in den positiven Bereich kennzeichnet eine Verringerung der aktuellen Erregbarkeit bzw. eine Hemmung im kortikalen Bereich.

Beim SCP-Neurofeedback lernt der Klient, je nach Bedarf und Situation, eine bewusste Verschiebung der Potentiale in eine positive oder negative Richtung.

Auch beim SCP-Training setzen wir den Nexus-10 mit Biotrace + ein.