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zu Biofeedback.

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Es gibt körperliche Signale bzw. Reaktionen, die wir glauben, nicht beeinflussen zu können. Doch wenn wir die Möglichkeit einer Rückmeldung darüber erhalten, können wir lernen, sie zu verändern.

Biofeedback ist die Rückmeldung von Körpersignalen, die direkt mit dem autonomen Nervensystem zusammenhängen (z.B. Herzrate, Schweißdrüsenaktivität, Muskelspannung, Atmung, Blutdruck).

Ziel eines Biofeedback-Trainings ist die Wahrnehmung und Beeinflussung körperlicher Prozesse, die bei psychischen, psychosomatischen und körperlichen Symptomen von Bedeutung sind.

Beispielsweise ist es für Menschen mit chronischen Verspannungen wichtig, zu lernen, betroffene Muskelpartien zu entspannen, um frei von Schmerzen zu sein. Beim Biofeedback wird in diesem Falle die Muskelspannung kontinuierlich gemessen und deren Veränderung (Anstieg oder Verminderung der Anspannung) stetig am Bildschirm graphisch dargestellt. So können Sie erkennen, welche Entspannungstechniken oder Haltungen Ihnen am effektivsten helfen, die jeweiligen Muskelpartien zu lockern. Sie lernen Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit!

Je nach Indikationen bzw. Symptomen werden unterschiedliche Parameter gemessen und zu Trainingszwecken verwendet:

Hautleitwert

Der Hautleitwert wird durch Fingersensoren gemessen. Er liefert Informationen über die Schweißdrüsenaktivität. Diese verändern sich bei Entspannung und Anspannung.

Temperatur

Die Körper-Temperatur wird mit einem Temperatursensor am Finger gemessen und dient u.a. als Indikator für das aktuelle Entspannuns-Niveau. 

Atmung

Die Atemtätigkeit (Atemfrequenz, Atem-Tiefe) wird anhand eines Brustgurtes mit integriertem Sensor gemessen. Ein entsprechendes Biofeedbacktraining ist z.B. hilfreich bei stressbedingten Problemen oder Angstzuständen.

Relative Durchblutung (Vasokonstriktionstraining)

Sie lernen hier, Einfluss zu nehmen auf das Gefäßsystem, indem Dilatation (Ausdehnung) und Vasokonstriktion (Verengung) der Blutgefäße geübt werden.

Herzratenvariabilität (HRV)

Bei der Ableitung und dem Training der Herzratenvariabilität geht es um Pulsfrequenz und Atemkurve.

Ein gesunder Herzschlag zeichnet sich durch Unregelmäßigkeiten in seinem Rhythmus aus; diese Unregelmäßigkeiten werden durch die Atmung, Emotionen oder sonstige äußere Einflüsse bedingt. Ein gesundes Herz verfügt über die Fähigkeit, den zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Herzschlägen zu verändern und sich so an innere und äußere Einflüsse anzupassen.

Muskelspannung (EMG-Messung)

Die Rückmeldung und Arbeit an der individuellen Muskelspannung wird häufig bei Schmerzen eingesetzt wie z.B. bei Spannungskopfschmerzen oder Rückenschmerzen. Erhöhte Muskelspannungen führen oft zu schmerzhaften Zuständen. EMG-Biofeedback ermöglicht eine sofortige Rückmeldung über Spannung bzw. verminderte Muskelspannung.  

Biofeedback ist die „Behandlung“ von körperlichen und psychosomatischen Symptomen durch die systematische Rückmeldung der eigenen Körperfunktionen.

 

Häufige Anwendungsbereiche:

– Angstzustände, Panikattacken

– Bluthochdruck

– Durchblutungsstörungen, z.B. in den Fingern (Morbus Raynaud)

– muskuläre Verspannungen (z.B. der Nackenmuskulatur)

– chronische Schmerzen

– Migräne, Spannungskopfschmerz

– stressbedingte körperliche und psychische Symptome (z.B. Gereiztheit, Schlafstörungen etc.)

– psychosomatische Störungen

– Steigerung der Entspannungsfähigkeit

– Verbesserung der Schlafqualität

Biofeedback wird auch gern in der betrieblichen Gesundheitsfürsorge eingesetzt – zur Reduktion oder Prävention von stressbedingten Ausfällen und zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens am Arbeitsplatz.

Die Methode ist absolut schmerzfrei, frei von Nebenwirkungen und auch für Kinder und Jugendliche gut geeignet.

Sie sitzen entspannt vor einem Bildschirm. An ihren Fingern werden diverse Mess-Sensoren angebracht. Hier werden Hautleitwert, Temperatur und Pulsfrequenz gemessen. Die Atmung wird mit einem Atemgurt erfasst, der um Ihren Brustkorb platziert wird. Um auch die Muskelspannung sichtbar zu machen, werden an geeigneten Muskelgruppen Klebeelektroden angebracht.

Nun kann gemessen werden. Eingangs führen wir meistens eine psychophysiologische Diagnostik (STRESS-TEST) durch, um Anhaltspunkte für eventuelle Störungen bzw. Ressourcen zu erhalten. Auf einem Computerbildschirm werden die Messwerte sichtbar gemacht und erklärt. Aufbauend auf die ausführliche Eingangsanamnese und die Ergebnisse des Stress-Test entwerfen wir gemeinsam mit Ihnen ein Behandlungskonzept. 

Das Biofeedback-Training zeigt die Zusammenhänge zwischen körperlichen Empfindungen und psychischer Befindlichkeit deutlich auf (Körperwahrnehmung). Sie lernen zum Beispiel physische und psychische Signale von Entspannung und Anspannung besser zu unterscheiden und wissen dann in Folge auch, wie Sie Entspannung (oder Aktivierung) bewusst einsetzen können, wenn es notwendig ist (z.B. um einer Panikattacke entgegen zu wirken).

Die Dauer eines Biofeedback-Trainings ist abhängig von den zu behandelnden Symptomen und von Ihrer Bereitschaft, das Gelernte zu Hause zu üben:

Je nach Schweregrad können die meisten Symptome mit 8-15 Trainingseinheiten signifikant positiv beeinflusst werden, sodass Sie bewusst und selbst Einfluss auf stressinduzierte Symptome nehmen können.

NEXUS – 10 MKII – DER ALLROUNDER

Wir nutzen das Nexus-10-Gerät sowohl für Bio- als auch für Neurofeedback. Dieses Gerät bietet bis zu vier ExG Kanäle (für EEG, EMG, EKA und EOG-Signale) sowie bis zu vier AUX-Kanäle für periphere Signale.

Mit dem Nexus können wir für das Biofeedback je nach Indikation und Ziel unterschiedliche Werte ableiten, wie etwa Muskelspannung, relative Durchblutung, Hautleitfähigkeit, Atmung und Temperatur. Sämtliche Sensoren sind in unserer Praxis vorhanden und werden je nach Indikation eingesetzt (z.B. Vasokonstriktions-Sensor, Temperatur-Sensor, EMG-Sensoren etc.).

 

HERZRATENVARIABILITÄT (HRV)

Zur ausschließlichen Messung der Herzratenvariabilität und zum darauf folgenden HRV-Training verwenden wir gerne das mobile Biofeedback-Gerät Qiu.

Mit Hilfe eines eingebauten optischen Pulssensors misst der Qiu den Puls an der Hand, an den Fingern oder mit einem Ohrclip, und errechnet daraus die Herzratenvariabilität (HRV). 

Gerne wird das Gerät auch zum regelmäßigen Üben mit nach Hause gegeben.

 

TEMPERATURABSTRAHLUNG IM STIRNBEREICH

Bei der Durchführung eines HEG-Biofeedbacktrainings (Hämoenzephalographie) setzen wir den pirX3-Infrarot-Dreifachsensor ein.

Mittels Infrarot-Sensoren wird die Temperaturabstrahlung an der Stirn gemessen und durch ein visuelles Feedback (z.B. bei erhöhter Durchblutung läuft die Animation weiter) dargestellt. Eine erhöhte Durchblutung im Frontalkortex geht einher mit erhöhtem Stoffwechsel, welcher sich wieder positiv auf die Aktivität der Nervenzellen auswirkt.